Mittwoch, 23. November 2005

Fortleben

Wir rennen und fliehen
Das Ziel vor Ort
Wir rennen und fliehen
Vorm Leben fort

Wir schlafen und träumen
Dem Traum kein Ort
Wir schlafen und träumen
Das Leben fort

Wir denken und wissen
Dem Sein kein Ort
Wir denken und wissen
Das Leben ist fort

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Michael Struck - 17. Dez, 23:43

Allgemeiner Kommentar

Zu diesem Gedicht fehlt ja noch jeglicher Kommentar, daher hierher!
Ok, was sonderlich qualifiziertes kriege ich jetzt auch nicht hin. Hm, nichtsdestotrotz, aussprechende Anerkennung, sowohl für dieses, als auch für die übrigen deiner Werke! Tolle Idee auch das mit der Vertonung! Gefällt mir sehr gut! Weiter so!!!

Imke-Hinrichsen - 19. Dez, 09:52

dankeschön*s*
Michael Struck - 5. Jan, 06:37

Nachtmahr

Ne, jetzt lohnt das eh nicht mehr zu schlafen, ist auch gleich wieder Uni, da kann ich zumindest vorher noch was Sinnvolles machen. Wenn ich das denn gebacken kriege, weil übermüdet bin ich schon.
Wollen doch mal sehen…
Zuerst einmal haben weder der „Traum“ noch „das Sein“, zwei Realitäten, zwischen, und in, denen wir uns bewegen, einen „Ort“ im menschlichen Dasein.
Sein = Alltag/Leben, Traum = (un-)erreichbare Wünsche. „Das Ziel“ findet sich zwar „vor Ort“, jedoch im Kontext „rennen und fliehen“, also ist vermutlich das Leben bzw. ein erfülltes Leben, was auch immer man darunter verstehen mag, das Ziel, vor dem wir allerdings blind davonlaufen. Rennen und fliehen bedeutet Hektik, vielleicht Unachtsamkeit, könnte der Grund für das Übersehen und Verfehlen des Ziels, also für ein vergeudetes Leben sein.
Selbst wenn wir schlafen und dabei träumen hat „der Traum“ keinen Platz, weil wir von nichtigen Dingen träumen bzw. einfach nur pennen, dabei aber DEN Traum vernachlässigen.
Während wir also vorm Leben fliehen und es verpennen, ohne sich bietende Chancen zu ergreifen, verstreicht die Zeit, bis wir schließlich erkennen müssen, dass sie abgelaufen ist und wir es versaut haben… mal wieder.
Ein bisschen Probleme habe ich mit der zweiten Zeile der letzten Strophe. Das WISSEN darum, dass das Sein keinen Ort hat könnte bedeuten, dass nun, am Ende angelangt, die Chance vertan ist, oder aber auf die Teleologie (sorry, kam mal in ’nem Referat vor das Wort und ich mag es, bedeutet „Zielgerichtetheit“ ;)) des menschlichen Lebens hinweisen, so dass man sich am Ende seiner Tage unausweichlich in einem Eimer Resignation wieder finden muss (es sei denn, man schnallt es nicht).

Ok, ich gebe dann trotzdem mal dem Schlaf noch eine letzte Chance, 45 Minuten hat er noch, der Penner!

Imke-Hinrichsen - 5. Jan, 15:29

irgendwie befindet man sich ständig auf der flucht vor dem leben. dabei gibt es nichts absurderes, denn das leben gleichzeitig das ziel zu dem man hinstrebt. das ziel das wir eigentlich schon vor ort haben.
man träumt von einem besseren leben (nichtige dinge) und träumt damit das leben das man hat fort. man träumt träume denen man keine chance gibt sich zu verwirklichen, weil man in träumen lebt anstatt (sie)zu leben. oder aber man träumt, drastisch ausgedrückt, vom sterben.
wir denken und wissen... ich glaube wir wissen garnicht sondern denken nur das wir wissen. zumindest kann man nie ganz sicher sein, dass man etwas weiß- ich weiß dass ich nichts weiß und damit weiß ich schonwieder mehr als andere leute die denken dass sie etwas wissen aber eigentlich nichts wissen*g* jedenfalls ist es ein irrtum zu denken, dass man weiß, dass das sein und das leben keinen raum haben, denn auf diese idee kommt man nur wenn man rennt und pennt anstatt zu leben.
man muss schon aufpassen dass man am ende nicht im eimer voller resignation sitzt und traurig auf den menschen guckt der man hätte sein können.
oder kann man sich wenn man lebt am ende nur besser einreden das ganze hätte einen sinn ergeben und sitzt im selben eimer nur hat man spaß daran?

mh irgendwie war das jetzt das gleiche in rot.. :?
Michael Struck - 5. Jan, 15:52

Oha, die beiden Texte verwirren mich jetzt aber mehr als mir lieb ist. Dabei habe ich den einen sogar selbst geschrieben! Vielleicht sollte ich doch mal versuchen zu schlafen.
...Ahso ja, "das Ziel" in der ersten Strophe kann man also direkt auf "das Leben" beziehen. Dann könnte man vielleicht in der zweiten Strophe den Traum ebenfalls auf das Leben beziehen: Das Leben ist kein Leben/nicht lebenswert, weil es keinen Ort/Freiraum für Träume bietet, oder man diese einfach nicht schafft. Dass man in der letzten Strophe ebenso verfahren kann ist dann logisch.
Oha, der Tag wird immer schlimmer bevor er besser wird, ...werd ich mir notieren, evtl. ein bisschen drum herum paraphrasieren. ...Schlaf mir gut tun würde.
Imke-Hinrichsen - 6. Jan, 08:41

ja ich glaube jetzt haben wir den sinn am haken!
nur den schluss verstehe ich nicht: "der tag wir immer schlimmer bevor er besser wird" ist das auf den text bezogen oder nur allgemein?
Michael Struck - 6. Jan, 12:40

Das letzte war nur allgemein, aber heute nacht habe ich geschlafen und bin nunmehr frisch wie der Morgentau auf einem Buchsbaum!
Imke-Hinrichsen - 6. Jan, 13:17

na dann guten morgen;)
(vielleicht sollte ich solche geistreichen bemerkungen lieber anonym machen... sonst wird mir wegen kommentarfloodens noch ein schein aberkannt)

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